Die Welt des Fundraisings ist vielfältig und befindet sich in einem stetigen Wandel, sowohl digital als auch analog. Wir haben nachgefragt, wie Fundraising-Kolleg:innen auf die Fundraising Trends für 2024 blicken. Wir sind gespannt, wie wir in einigen Monaten auf die Prognosen zurückblicken.
Maik Meid, Meid Fundraising Media
Ich glaube, dass wir durch die sehr berechtigte Aufmerksamkeit in Richtung KI und den hyper-schnellen Entwicklungen ganz genau darauf schauen werden, was in der analogen Welt noch gut funktioniert und dies fördern.
KI sorgt dafür, dass wir in Sachen digitaler Grundkompetenz in den Organisationen und Agenturen ein Stück weiterkommen.
Die neu erschaffenen künstlichen Medien führen zu einer Wiederbesinnung auf „authentisches“ Material.
Nadine Sachse, Project Wings gGmbH
Entwicklungen im On- und Offline-Fundraising
Der allgemeine Fokus auf dem Online-Fundraising ist sicher richtig und wichtig. Gerade für kleinere Organisationen liegt in Offline-Maßnahmen aber immer noch ein viel größerer Mehrwert. Die Kunst liegt darin, alle Tools gekonnt miteinander zu verbinden und „aktiv zuzuhören“, was die Spender:innen zu sagen haben.
Darauf sollten Organisationen achten
Meiner Meinung nach lautet das Stichwort „Nachhaltiges Fundraising“: Den Menschen hinter der Spende sehen, eine langfristige Bindung zu ihm aufbauen und Spaß am Helfen geben.
Erfolgversprechende Ansätze für 2024
Gerade in der aktuellen Zeit sollte Organisationen mehrere regelmäßige Einnahmequellen gleichzeitig haben. Es ist also sinnvoll, möglichst viele Dauerförderer:innen, feste Unternehmenskooperationen und weitere planbare Unterstützung zu kreieren. Dabei ist viel Kreativität und Empathie gefragt.
Volker Hinz, Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
Der große Wert spendensammelnder Organisationen ist das Vertrauen. In einer Zeit, in der das Vertrauen in gesellschaftliche Akteure zu schwinden scheint, ist es für Gemeinnützige besonders wichtig, diesen Wert zu schützen.
Tolle KI-Tools wird es im Fundraising sicher geben – immer gerne, wenn z.B. den Spenderinnen und Spendern so ein besserer Service geboten werden kann. Wichtig bleibt nach meiner Meinung der gut überlegte Einsatz. Ansonsten könnte das Vertrauen in Organisationen nachhaltig untergraben werden – oder sogar verloren gehen.
Thomas Jahnke, FundraisingAnalytics
Die bereits seit Jahren bekannten Entwicklungen setzen sich auch im Jahr 2024 fort. Einerseits gibt es immer weniger Menschen, die spenden und sich langfristig an Organisationen binden. Andererseits eröffnen sich zunehmend mehr potenzielle Möglichkeiten zur Unterstützung von Organisationen, insbesondere im digitalen Bereich. Im Jahr 2024 werden Organisationen verstärkt darauf achten müssen, wie sie ein effizientes und bedarfsgerechtes Fundraising gestalten können.
Die entscheidenden Themen dabei sind daten- und KI-gestützte Automatisierung, Datenorchestrierung und Personalisierung. KI-unterstützte Funktionen in bestehenden Softwareprodukten werden in 2024 weiter zunehmen, jedoch können sie ihr volles Potenzial nur dann entfalten, wenn es eine solide Datenbasis gibt. Organisationen sollten daher verstärkt darauf hinarbeiten, ein solides Fundament für ihre Daten zu schaffen.
Martin Vierkötter, GRÜN alpha
Im heutigen Informationszeitalter ist es für NGOs essenziell, sich durch starke Marken und Kreativität abzuheben, um die Aufmerksamkeit und Spenden potenzieller Unterstützer:innen zu gewinnen. Die Nutzung von Datenanalyse und Künstlicher Intelligenz spielt eine zunehmend wichtige Rolle, um Effizienz in der Spendergewinnung zu steigern und Ressourcen optimal einzusetzen.
Digitales Fundraising ermöglicht es, zielgenau ein breites Publikum zu erreichen und ergänzt traditionelle Methoden, wobei ein signifikanter Anteil der Neuspender:innen digital gewonnen wird. Hyperpersonalisierung im Fundraising, inspiriert durch Trends im Marketing, bietet die Möglichkeit, individuelle Beziehungen zu Spender:innen aufzubauen und langfristig zu pflegen.
Für uns war es unheimlich spannend, die Einschätzung verschiedener Expert:innen aus der Branche zu hören. Wir hoffen, Ihnen geht es da genauso und Sie können für Ihre eigenen Kommunikation den einen oder anderen Denkanstoß mitnehmen. Wir unterstützen Sie gerne dabei. Schreiben Sie uns an.