Erbschaft ist ein sensibles Thema – und damit auch Erbschaftsfundraising. Lange Zeit hatten viele Organisationen ethische Bedenken und mieden aktive Aufrufe zu Testamentsspenden. Das ist ganz natürlich: Niemand redet gerne über den Tod, weder über den eigenen noch über den der eigenen SpenderInnen. Mittlerweile hat sich Erbschaftsfundraising jedoch etabliert und bewegt an vielen Stellen Großes.
Erbschaftsfundraising

Nachlass spenden
Ein Sammelsurium an Aufgaben
Immer mehr Menschen haben immer mehr Vermögen – und gleichzeitig auch immer weniger Nachkommen. Einer Studie zufolge werden zwischen 2015 und 2024 in Deutschland voraussichtlich 3,1 Billionen Euro vererbt. Gemeinnützige Organisationen stehen deshalb genau jetzt vor der Aufgabe, ihre SpenderInnen über die Möglichkeit einer Nachlassspende zu informieren. Wie gelingt das am besten?
Kompetent, sensibel und hilfreich: AnsprechpartnerInnen für NachlassspenderInnen
Bei der Kommunikation mit ErblasserInnen muss man also in erster Linie darauf achten, die potenziellen SpenderInnen nicht zu einer Entscheidung zu drängen. Jemand, der Erbschaftsfundraising betreibt, ist nicht mehr und nicht weniger als ein Vermittler zwischen den Gebenden und den Empfangenden.
Ein Erbe oder ein Vermächtnis an Nicht-Familienmitglieder zu übertragen, ist eine zutiefst persönliche Entscheidung, die Menschen nicht leichtfertig treffen. Es kommt eher selten vor, dass jemand eine völlig fremde Organisation in seinem*ihrem Testament bedenkt. Meist ist es eher so, dass bereits eine jahrelange Verbindung zur Hilfsorganisation besteht und die Nachlassspende nur der letzte Vertrauensbeweis ist.
Deswegen ist der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen Organisation und ErblasserIn immens wichtig. Es ist eine der Hauptaufgaben der Organisation, empathisch und transparent zu sein. Nur, wer wirklich auf die Wünsche und Bedürfnisse der ErblasserInnen achtet, diese respektiert und kontinuierlich bedient, erhöht realistisch seine Chancen auf eine Spende aus dem Nachlass.
Damit das überhaupt möglich ist, brauchen Organisationen spezialisierte AnsprechpartnerInnen für das Thema Erbschaft, die sich umfassend darum kümmern, dass SpenderInnen sich stets umsorgt und wahrgenommen fühlen.
Wirkungskommunikation: Wofür werden Erbschaftsspenden verwendet?
Nicht nur im persönlichen Umgang ist Transparenz jedoch essenziell, sondern auch in der generellen Kommunikation. Um potenzielle TestamentsspenderInnen zu überzeugen, muss eine Organisation ganz klar vermitteln, was mit diesen Spenden schon erreicht wurde und was in Zukunft erreicht werden soll. So haben ErblasserInnen ein klares Bild davon, was sie bewirken können.
Rechtliche Beratung für ErblasserInnen
Die Organisation muss außerdem rechtliches Fachwissen durch Externe zur Verfügung stellen. Eine umfassende Beratung zu Erbrecht, Nachlassabwicklung und anderen rechtlichen Themen ist Teil der SpenderInnenbetreuung.
Dafür können Organisationen zum Beispiel Kooperationen mit Anwaltskanzleien eingehen und ErblasserInnen und FachanwältInnen zusammenbringen. FachanwältInnen für Erbrecht und NotarInnen bieten meistens außerdem an, von Organisationen verfasste Broschüren rund um das Thema Erbschaft auf ihre juristische Richtigkeit zu prüfen oder sie sogar in Zusammenarbeit mit ihnen zu erstellen. So werden nicht nur MitarbeiterInnen juristisch weitergebildet, sondern man gewinnt auch handfestes Informationsmaterial zum Weitergeben.
Informationsmaterial zum Thema Vererben
Einige Organisationen, wie zum Beispiel unser Kunde, die Von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, stellen solche Erbschaftsratgeber bereits zur Verfügung. Bei Bethel geht es jedoch nicht nur um Themen rund um die Erbschaft, sondern um alles, was SeniorInnen interessieren könnte: von den Stars ihrer Jugend über Gesundheit und Ernährung im Alter bis hin zum Aufsetzen von Testamenten und der konkreten Wirkung von Spenden an Bethel.
Ziel ist es, mit diesem Seniorenratgeber ein Service-Medium zu liefern, das die Zielgruppe immer wieder gern zur Hand nimmt – so dass die Impulse zur Testamentsspende immer wieder ankommen. Und die SeniorInnen sind begeistert: Wir arbeiten gemeinsam mit unserem Kunden gerade an der 9. Auflage des Seniorenratgebers.

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Der Unterschied zwischen Erbe und Vermächtnis
Wenn eine Organisation ihren SpenderInnen die Idee vorstellt, sie im Testament zu bedenken, ist die richtige Wortwahl wichtig. Denn wird eine gemeinnützige Organisation im Testament als Erbin eingesetzt, wird sie Teil der ErbInnengemeinschaft, Rechtsnachfolgerin des*der ErblasserIn und erbt nicht nur Geld und Gegenstände, sondern unter Umständen auch Schulden. Damit diese nicht von den ErbInnen versehentlich angenommen werden, müssen sie sich untereinander absprechen und koordinieren; das ist immenser Aufwand. Vererbte Schulden können einer Organisation schnell zum Verhängnis werden, wenn sie eine bestimmte Größenordnung annehmen.
Außerdem möchte man als gemeinnützige Organisation auch nicht den Eindruck vermitteln, dass man eventuellen Angehörigen ihr Erbe nicht gönnt. Daher ist es empfehlenswert, SpenderInnen darum zu bitten, die eigene Organisation als Vermächtnisnehmerin einzusetzen – soweit Verwandte und Freunde angemessen versorgt sind.
Ein simples „Ich vermache“ vor der Nennung der Organisation und dem Anteil, der ihr vermacht werden soll, nimmt beiden Seiten jegliche Komplikationen. Die Organisation wird so nicht zur Erbin ernannt und ihre einzige Aufgabe liegt darin, ihren Teil des Nachlasses verantwortungsbewusst für die von den ErblasserInnen bestimmten Zwecke weiterzuverwenden. Es sind solche kleinen Details, die im Nachlassfundraising große Unterschiede machen können.
Wie aufwändig ist Erbschaftsfundraising also wirklich?
Sie sehen: Erbschaftsfundraising erfordert ganz schön viel Einsatz und Know-how. Die feinfühlige Ansprache, die kontinuierliche Kommunikation, der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu den ErblasserInnen, der Rechtsbeistand, die Nachlassverwaltung: Gerade für EinsteigerInnen in ein professionelles Erbschaftsfundraising und kleine Organisationen sind diese Aufgaben nicht ganz leicht zu stemmen.
Deswegen kann es helfen, externe BeraterInnen zu beschäftigen. Wir von GRÜN alpha kümmern uns gern um die Konzeption und Erstellung zielführender Medien im Erbschaftsfundraising, damit die Organisation sich ganz dem persönlichen Kontakt mit ihren SpenderInnen widmen kann. Und auch für uns gilt: Respekt und Sensibilität sind beim Thema Erbschaftsfundraising die wichtigsten Tugenden.

Erbschaftsfundraising im kirchlichen Kontext
Warum trauen sich kirchliche Organisationen häufig nicht, ihren Spendern und Förderern die Möglichkeit einer Nachlassspende vorzustellen? Fehlende personelle Ressourcen, Sorge vor Kritik oder schlichtweg fehlendes Wissen sind die häufigsten Gründe. Dabei schlummern im Erbschaftsfundraising große Potenziale. Gerade kleine Organisationen und Orden sollten sich nicht davor scheuen, ihrer Gemeinde diese Möglichkeit der Unterstützung vorzustellen. Statt offensiver Ansprache ist beim Thema Erbe oft Fingerspitzengefühl und Beziehungspflege gefragt – die richtige Ansprache, im richtigen Medium, zur richtigen Zeit variiert für jede Person.
Einen Weg aufzeigen, der Sinn stiftet und den Menschen Ruhe schenkt, die sich fragen, was kann ich denn noch Gutes bewirken? Wie kann ich selbstbestimmt über mein Erbe entscheiden? Wie kann ich auch über den Tod hinaus meine Werte weitertragen? Welche Wirkung hat mein Beitrag wirklich? Das eigene Erbe einer Organisation zu vermachen ist eine zutiefst persönliche Entscheidung. Klöster, Konvente und Kirchengemeinden stehen vor der Aufgabe, den Fragen des Erblassers Rede und Antwort zu stehen.
In der Vergangenheit bewährt, mit Potenzial für die Zukunft
Wenn Organisationen über den Einsatz von Erbschaftsfundraising nachdenken, tauchen viele Fragen auf: Lohnt sich der Aufwand? Reicht „normales“ Fundraising nicht für unseren Bedarf? Oder auch: Haben wir überhaupt so großen Einfluss auf unsere Spender?
Nicht nur unsere Erfahrung zeigt, dass Testamentsspenden oft außerordentlich hoch ausfallen und einen immensen Unterschied im Haushalt machen. Es lohnt sich daher, in den Aufbau eines strategischen Erbschaftsfundraisings zu investieren.
Bereits die ersten Schritte können sich schon als sinnvoll erweisen, sodass man nicht sofort große Ausgaben tätigen muss. Dabei sollte man sein Gesamtkonzept schon im Hinterkopf haben und langfristig denken. Es lohnt sich also, sich professionelle Hilfe vor den ersten Maßnahmen zu holen, damit am Ende alles zusammenpasst.
Mit Hinblick auf den demografischen Wandel gewinnt Erbschaftsfundraising zunehmend an Bedeutung: Rund 400 Milliarden (!) Euro werden in Deutschland jedes Jahr vererbt. Die Erben sind oft selber schon älter, gut situiert und auf das Erbe ihrer Eltern nicht zwingend angewiesen. Zudem folgt immer weniger Nachwuchs, der erben kann. Möglichkeiten für Erbschaftsspenden werden von Menschen daher immer aktiver in Eigeninitiative gesucht.
Solides Erbschaftsfundraising erfordert Ressourcen
Der Weg zur erfolgreichen Nachlassspende kann lang sein und erfordert in vielen Fällen einen intensiven Kontakt zum Spender. Für ein systematisches Erbschaftsfundraising müssen zeitliche und personelle Ressourcen verfügbar sein, um den erhöhten Aufwand im Alltag stemmen zu können. Mitarbeiter und Entscheider innerhalb der Organisation müssen ein langfristiges Konzept vor Augen haben, in dem die geplanten Maßnahmen, Botschaften und realistischen Ziele einheitlich festgelegt sind. Nur so lohnt sich der Aufwand und Sie erreichen Ihre Ziele.
In der Anfangsphase kann es sich durchaus lohnen, die Unterstützung eines Fundraising-Beraters oder einer Agentur in Anspruch zu nehmen.
Wer sind Ihre zukünftigen Spender?
Die Erfahrung zeigt: Oft hinterlassen Menschen ihr Erbe kirchlichen Einrichtungen, mit denen sie lange Kontakt gepflegt haben. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Sie die meisten Menschen schon kennen, die Ihnen eines Tages ein Erbe spenden möchten. Dies ist jedoch kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen und geduldig zu warten: Auch wenn der Anteil an Neuspendern unter Erbschaftsspendern geringer ist, liegt er nicht bei null.
Gerade Personen im Dunstkreis Ihrer bisherigen Kontakte können sich als wahre Fundstücke entpuppen. Je einfacher Interessierte die relevanten Informationen zur Erbschaftsspende auffinden, desto höher sind Ihre Chancen auf neue Kontakte.
Mit dem Erbe an die Kirche Sinn finden
Die Menschen, die an kirchliche Einrichtungen spenden, wollen das, was sie schon lange begleitet hat, nach dem Tode weiter unterstützen. Die Werte, für die sie im Leben eingestanden haben, sind ihnen auch im Nachlass wichtig. Sie möchten selber entscheiden können, was mit ihrem Geld geschieht, und Sinn stiften. Hier sind Sie gefragt, Interessenten das Gespräch anzubieten und zu berichten, welche Projekte und Neuerungen durch Spenden bisher erreicht werden konnten. Es ist besonders wichtig, hier offen und ehrlich zu kommunizieren.
Außerdem ist es Ihre Aufgabe nachzufragen, in welcher Form die Person einen Dank erhalten möchte. Viele bleiben am liebsten unerkannt, manch einer freut sich über einen Gegenwert in Form von Grabpflege oder einer Gedenkschrift. Ganz skurrile Wünsche bleiben dabei die Ausnahme.
Gute Vorbereitung und die richtigen Angebote
Es gibt nicht den richtigen Zeitpunkt, um jemanden auf seinen Nachlass anzusprechen. Deshalb sollte die Platzierung der Botschaft gut überlegt sein. Eine koordinierte Kommunikationsstrategie über sämtliche Kanäle, sowohl online als auch offline, hilft bei der ausgewählten Ansprache. Des Weiteren ist es wichtig, die richtigen Worte, ein ansprechendes Design und passendes Bildmaterial zu wählen, um die Möglichkeit einer Erbschaftsspende zielgruppengerecht aufzubereiten.
Die Kirche als Erbe muss informieren
Nehmen wir an, jemand entscheidet sich für eine Erbschaftsspende an Ihre Einrichtung. Sind Sie darauf vorbereitet, den entschlossenen Spender umfassend zu betreuen? Denn das ist schwieriger, als man denkt, bedarf eines guten Konzepts und einiger Vorbereitungszeit. Die Entscheidung zur Spende ist eine emotionale. Um sie umsetzen zu können, fehlt dem Spender häufig noch Fachwissen. Damit diese Hürde überwunden werden kann, können Sie als kirchliche Einrichtung zum Beispiel Veranstaltungen anbieten, die zu den Themen Erbrecht, Testamente und Patientenverfügung informieren. Wir raten Ihnen dazu, Experten im Erbrecht als Sprecher einzusetzen. Bei rechtlichen Themen ist es sogar ausdrücklich verboten, eine Beratung durch Laien vorzunehmen.
Wie wir Ihnen beim Erbschaftsfundraising helfen können
Nur Sie als kirchliche Einrichtung können der direkte Gesprächspartner für potenzielle Spender sein. Aber schon weit vorher können wir für Sie Kanäle entwickeln, um das Thema ins Bewusstsein Ihrer Gemeinde zu bringen. Viele Menschen sollen die Möglichkeiten und Vorteile erkennen, die mit einem Erbe an ein Kloster oder eine Ordensgemeinschaft einhergehen. Um das zu erreichen, müssen diese Informationen vielseitig aufbereitet werden. Wir konzipieren für Sie Erbschaftsflyer oder Seniorenratgeber, die über mehr informieren als nur eine Testamentsspende. Diese können einen kleinen, aber auch sehr großen Umfang haben und mit wertvollen Hilfestellungen den Lebensabend schöner machen. Wir helfen Ihnen, das Thema in Ihren Online-Kanälen ansprechend und stilvoll zu integrieren. Mit einem Workshop zum Thema Fundraising und einer Analyse Ihrer speziellen Situation bereiten wir die Grundlage für Ihren Einstieg in das Thema Erbschaftsfundraising.
Warum GRÜN alpha als Partner im kirchlichen Fundraising?
Wir haben Experten in unserem Team, die seit über 20 Jahren im kirchlichen Fundraising tätig sind. Es gibt für kirchliche Organisationen spezielle Herausforderungen und Möglichkeiten beim Aufbau einer soliden Fundraising Strategie.
Schwellenschritte auf dem Weg zum erfolgreichen Erbschaftsfundraising
- Interne Unstimmigkeiten überwinden
- Analyse von Kommunikationskanälen, Zielgruppen und dem Selbstverständnis der Organisation
- Interne Zuständigkeiten klären
- Langfristiges Fundraising-Konzept erarbeiten
- Umsetzen der Maßnahmen
- Controlling und Lernbereitschaft